
Social Media und mobile Endgeräte haben die Art und Weise der Kommunikation nachhaltig verändert. Für den Werkzeug- und Formenbau ergeben sich dadurch neue Chancen.
Digitalisierung verändert
Die Digitalisierung unserer Gesellschaft vollzieht sich gerade in großen Schritten. Dabei sind die Auswirkungen sind mittlerweile in nahezu allen Branchen sichtbar. Dementsprechend gibt es praktisch kein Unternehmen, das nicht betroffen ist. Arbeitsprozesse und Produktionsmethoden werden sich radikal ändern. Infolge der vierten industriellen Revolution zieht nun das Internet in die Fertigung ein. Daher steuern wir auf eine Welt zu, in der
- Menschen,
- Maschinen und
- Systeme
dauerhaft miteinander verbunden sind und ständig in Echtzeit miteinander kommunizieren. Infolgedessen steuern sich Produkte und Prozesse intelligent und situativ. Ferner werden Daten in großen Mengen produziert und zu Informationen aufbereitet, verarbeitet, gespeichert und sind jederzeit mobil abrufbar.
Technologische Herausforderungen
Somit steht der Werkzeug- und Formenbau zukünftig vor großen Herausforderungen. Mit
- 3D-Druck
- Kollaborativen Robotern (Cobots)
- Künstlicher Intelligenz (KI)
- Business Analytics
- Virtueller Realität (VR)
stehen neue technologische Möglichkeiten zur Verfügung. Auf der einen Seite muss das Tagesgeschäft und aktuelle Projekte abgearbeitet werden. Auf der anderen Seite gilt es nun, sich auch mit neuen Technologien zu beschäftigen, um die Produktivität zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dabei stellen die Vielfalt und die Komplexität der Technologien eine große Herausforderung für kleine und mittelständische Werkzeug- und Formenbauer dar.
Fokus Marketing
Aber es stehen weitere Themen an, die bisher bei vielen Werkzeug- und Formenbauern eine eher untergeordnete Stellung eingenommen haben. Dabei geht es um die Disziplin Marketing. Beispielsweise spielt in der digitalen Welt die Außendarstellung des Unternehmens eine immer wichtiger werdende Rolle. So kommt auch der Kommunikation als Teil-Disziplin des Marketings eine hohe Bedeutung. Nach dem Motto
„Tue Gutes und rede darüber“
müssen Werkzeug- und Formenbauer nun umdenken. Oftmals sind die kleinen Unternehmen hochgradig technologisch spezialisiert. Allerdings wissen das in der Regel nur Bestandskunden. Dagegen bleibt neuen, potentiellen Kunden diese Information beispielsweise über eine nicht aussagefähige und aktuelle Webseite oftmals verschlossen.
Mobil und kommunikativ
Während 2009 Social Media noch ein Hype-Thema war, ist es heute in der Gesellschaft angekommen. Dementsprechend sind Facebook, twitter und YouTube aus unserer Gesellschaft praktisch nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus ist unsere Gesellschaft mobil geworden.
Folglich haben sich Smartphones zum Standard entwickelt. Damit hat sich die Art und Weise der Kommunikation signifikant verändert. Denn immer seltener geht der erste Weg zum Desktop bzw. Notebook. Vielmehr startet die Kommunikation mobil – zu jeder Zeit, an jedem Ort und auf jedem Gerät.
Allerdings sind die neuen Kommunikationsformen nicht auf den privaten Anwendungsfall oder vielleicht eine bestimmte Altersgruppe beschränkt. Inzwischen ist hat Social Media auch einen festen Platz im geschäftlichen Umfeld. Daher ist es notwendig, dass sich auch der Werkzeug- und Formenbau mit diesem Thema beschäftigt.
Social Media nutzen
Social Media bietet dem Werkzeug- und Formenbauer die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Zielgruppen intensiver zu kommunizieren. Das können unter anderem
- Kunden
- Interessenten
- Partner
- Lieferanten
- Mitarbeiter
- Bewerber
sein. Neben der verbesserten Information und Kommunikation zu den bestehenden Zielgruppen besteht auch die Chance, neue Zielgruppen zu erreichen.
König Kunde
Das bedeutet, dass sich ein Unternehmen intensiv mit seinen Zielgruppen beschäftigen muss, um sie für das Unternehmen dauerhaft zu gewinnen. Ist der Kunden ein treuer Fan des Unternehmens, bieten sich völlig neue Möglichkeiten der Interaktion und der Kundenbindung.
Damit kann sich der Werkzeug- und Formenbauer noch stärker auf den Kunden ausrichten, regelmäßiger und intensiver kommunizieren. Früher wurde die Werbung eines Unternehmens oft mit der Gießkanne über die Zielgruppe verteilt. Heute haben sich die Spielregeln geändert.
Das heißt, der Kunde entscheidet, ob er vom Unternehmen Informationen erhalten möchte. Sofern die seitens des Unternehmens bereitgestellten Informationen einen Nutzen liefern, folgt der Kunde dem Unternehmen – oder auch nicht.
Motivierte Mitarbeiter
Die Mitarbeiter im Unternehmen bilden das Fundament eines erfolgreichen Unternehmens. Neue Kommunikationskanäle dienen nicht nur der externen Kommunikation. Sie bieten ebenso große Potentiale in der internen Kommunikation.
Die Werkzeug- und Formenbauer, die den neuen Kanälen offen gegenüber stehen und diese nutzen, integrieren die Mitarbeiter und gewinnen diese als Marken-Botschafter für das Unternehmen. Auch bei der Erstellung der Inhalte macht es eine Menge Sinn, die Mitarbeiter einzubinden.
Nachwuchs finden
Viele Unternehmen tun sich aktuell schwer, geeigneten Nachwuchs zu finden. Junge Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder dem Einstieg in einem Unternehmen sind, werden in der Regel wie oben bereits beschrieben den Weg über die Webseite und die Social Media Kanäle gehen. Hier entscheidet sich bereits, ob ein möglicher Kandidat vom Unternehmen begeistert ist und die Bewerbung abschickt – oder eben auch nicht.
Chancen nutzen
Diese neuen Kanäle bedeuten einen tiefgreifenden Wandel. Entsprechend muss aber zunächst das Bewusstsein der Unternehmensführung geschärft werden. Folglich muss hinter einem Social Media Engagement eine klare Strategie stehen.
Hingegen wird ein halbherziges Engagement nach dem Motto „Na gut – wir machen jetzt auch mal Social Media“ wird zum Scheitern verurteilt sein. So gilt es für den Werkzeug- und Formenbauer, nicht nur den technologischen Wandel anzugehen. Vielmehr muss auch das Thema Marketing und Kommunikation auf der Agenda der Unternehmensleitung stehen.
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Vielen Dank für das Feeedback. Freut mich. Ja, ich denke das es zum einem Umdenken bei den Werkzeug- und Formenbauern kommen muss. Auch wenn ich sagen muss, dass es der eine oder andere schon verstanden hat. Auf die Mehrzahl ist noch nicht in der digitalen Welt angekommen. Viele Grüsse, Andreas Schulz
Ein sehr schöner Beitrag! Es ist wichtig, dass man die Veränderung der Kommunikation erkennt und die Chancen, die sich daraus ergeben, v.a. im Werkzeug- und Formenbau.