Auf der re.publica 2017 in Berlin war der Bundesminister des Inneren, Thomas de Maizière zu Gast und bezog Stellung zu der Frage, ob wir ein Ministerium für Digitalisierung benötigen.
Digitalisierung entscheidet
Im Rahmen einer Q&A hatte ich die Chance, den Minister zu fragen, ob wir in Deutschland ein Ministerium für Digitalisierung benötigen. Er hat in einem Videostatement diese Frage verneint. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Digitalisierung einen fundamentalen Wandel zur Folge haben wird. Folgerichtig hat das erfolgreiche Gestalten des Wandel für den Industriestandort Deutschland eine hohe Bedeutung. Das Thema Digitalisierung ist in der Gesellschaft angekommen und wird auf breiter Front intensiv diskutiert. Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl am 24.09.17 stellt sich nur die Frage, ob die Bemühungen seitens der Politik ausreichen.
Wichtig für alle Ministerien
Der Innenminister hat völlig Recht mit der Aussage, dass das Thema Digitalisierung eine Querschnittsfunktion ist. Digitalisierung betrifft wohl fast alle Ministerium – das eine vielleicht intensiver, das andere vielleicht weniger intensiv.
Unterschiedliche Ziele
Jeder Bundesminister, der einem Ministerium leitet, hat logischerweise einen primären Fokus auf seine Themen. Das liegt in der Natur der Dinge und ist auch völlig richtig so. Jeder Minister wird sich bestimmt auch mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, das streite ich nicht ab. Aber wer ist bei einem Thema, das von so hoher nationaler Bedeutung ist, federführend verantwortlich?
Masterplan und Ziele
Es gibt in der Industrie klassische Rollen wie beispielsweise den Produktmanager. Dieser hat häufig die Funktion des “Unternehmers im Unternehmen”. Der Produktmanager ist eine klassische Querschnittsfunktion die oft in einer zentralen Einheit organisiert wird. Ich gebe dem Bundesminister recht, das eine zentrale Funktion nicht zwingend erforderlich ist. Damit aber eine de-zentrale Organisation funktioniert ist es essentiell wichtig, dass es einen “Masterplan Digitalisierung” gibt. Aus diesem Masterplan müssen dann Teilziele mit den einzelnen Ministerien vereinbart werden. Wenn dann alle Ministerien an diesem Ziel gemeinsam arbeiten, dann ist alles gut.
Team vs Eigeninteressen
Mit einem Blick auf die aktuelle Politik glaube ich nur nicht daran, dass sämtliche Ministerien, die in der Regel auch aus unterschiedlichen Parteien kommen, an einem gemeinsamen Ziel arbeiten. Das Beispiel “Flüchtlingspolitik” und der permanente Streit zwischen CSU und CDU zeigt, dass das eben in der Praxis nicht möglich ist. Ich wünschte mir, dass es anders wäre.
Eindeutige Meinung
Persönlich bin ich ein großer Befürworter davon, ein zentrales Ministerium für Digitalisierung zu schaffen und alle Kompetenzen dort zu bündeln bzw. zu koordinieren. Mich hat interessiert, was Follower in meinem twitter Kanal dazu sagen. Die Menschen, die twitter nutzen, haben logischerweise eine hohe Affinität zur Digitalisierung. In der AdHoc Umfrage haben sich 75% der Teilnehmer für ein Digital-Ministerium ausgesprochen. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, so stellt sie vielleicht ein Stimmungsbarometer dar. An dieser Stelle bleibt abzuwarten, was nach dem 24.9.17 in unserem Land passiert.
Weitere Artikel nach Kategorien:
Meine Daten sollen nicht in Google Analytics erfasst werden.

In meinen Augen schreitet die Digitalisierung schneller voran als uns lieb ist und bisher gibt es seitens der Politik kaum Mitarbeit an diesem heiklen Thema. Zwar wird hier und da immer von Breitbandausbau, schnellerem Internet und so einem Quatsch gesprochen, die Digitalisierung, die jedoch alles verändern wird, hat mit all diesem Themen kaum etwas am Hut. Wenn die Politiker nicht bald aus ihrem Winterschlaf aufwachen ist es sowieso zu spät